Seit1873
FEW BLANKENBURG GmbH

Die FEW Blankenburg GmbH plant, konstruiert, projektiert und fertigt Produkte für die Bahn.

  • Schienenfahrzeugtechnik
  • Mobile Montage
  • Drucktechnik
  • Das FEW hat eine etwa 150 jährige, wechselhafte Betriebsgeschichte. In deren Verlauf sind in Blankenburg bedeutende Entwicklungen der Eisenbahntechnik entstanden. Heute sind wir der gewachsenen Tradition verpflichtet und werden sie mit dem als Motto zu verstehenden Firmennamen konsequent fortsetzen.

FEW BLANKENBURG GmbH

Geschichte des FEW Blankenburg

Einst war es die Reparaturwerkstatt der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn (HBE): das heutige Fahrzeug- und Entwicklungswerk Blankenburg GmbH (Harz). Die teilweise historischen Werkhallen haben eine bewegte Geschichte aufzuweisen. Heute ist das FEW ein leistungsfähiges Unternehmen.

Die HBE gehörte zu jenen deutschen Privatbahnen, die in der Eisenbahnfachwelt mehrmals für Schlagzeilen sorgten. Anlass dafür gaben u.a. die von Blankenburg (Harz) ausgehende kombinierte Adhäsions- und Zahnradbahn des Systems Abt und die Dampflokomotiven der Tierklasse. Sie lösten das Zahnradsystem ab und bildeten die konstruktive Grundlage für den Bau der späteren pr. T 20 bzw. DR-Reihe 95.

Einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Technikentwicklung der HBE leistete die zunächst bahneigene Reparaturwerkstatt in Blankenburg (Harz) (siehe Wichtige Etappen).

Nach Übernahme der HBE durch die Deutsche Reichsbahn erwiesen sich die 1921er in der »Blankenburger Eisenbahn-Bedarfs- und Maschinenfabrik GmbH« (BEMA) aufgegangenen Werkstätten in den bestehenden Strukturen als unzweckmäßig. Daher wurde die BEMA in ein Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) umgewandelt. Als sich in den 50er Jahren herausstellte, dass die Industrie der DDR nicht in der Lage war, die Deutsche Reichsbahn mit eisenbahntypischen Maschinen und Anlagen ausreichend zu versorgen und ein Import nicht in Frage kam, musste die Eisenbahn zur Selbsthilfe greifen. Mit der Gründung des Reichsbahn Entwicklungswerkes (REW) in Blankenburg (Harz) reagierte das Ministerium für Verkehrswesen auf diese Situation. So schnell wie möglich musste nun das RAW Blankenburg (Harz) für die Produktion von Spezialtechnik in das REW umfunktioniert werden. Folgende Aufgaben wurden in einem Schreiben des Ministers für Verkehrswesen der DDR, Kramer, an den Sonderbeauftragten für den Aufbau des REW, Lindemann, vom 31. Juli 1957 formuliert:

  • Forschung, Entwicklung und Konstruktion von Mechanismen und eisenbahntypischen Geräten für die DR.
  • Produktion von Einrichtungen und Geräten der DR.
  • Die Durchführung von Versuchen und Erprobungen ... «
    • Von 1960 bis 1967 mussten diese Arbeiten für das gesamte Verkehrswesen der DDR übernommen werden.

Zunächst wurden sehr einfache Erzeugnisse, wie Signalscheiben, Schwellentragezangen, Schraubzwingen und Richteisen produziert. Ab 1959 begann die Entwicklung und Fertigung von Kleingeräten, unter ihnen Schwellenfräsmaschinen, Kleinstopfmaschinen sowie Schienenbe- und Entladegeräte. Schon zwei Jahre später entstanden in Blankenburg (Harz) für die Deutsche Reichsbahn unter anderem Jochmontagekräne, Bettungspflüge, Schwellenauswechselgeräte und Gleisbremsen des Typs »Wuhlheide III«. Das erste Oberbaugroßgerät, die Schotterbettreinigungsmaschine (SBR) 202, kam hinzu.

Seit 1989 sind nur einige wichtige Produkte entwickelt und teilweise produziert worden:

  • Vierachsiger Schüttgut-Kippwagen mit einer Kippmulde Fas 126
  • Kastenkipper Fans 128
  • Schüttgut-Kippwagen SGKW-1, SGKW-2
  • Schüttgutwagen SGW 40
  • Vierachsiger Flachwagen Lore LB 6 (U-Bahn Hamburg)
  • Kies- und Schotter-Einbaumaschine KSEM (Fa. Wiebe)

Für das FEW kristallisierten sich im Laufe der Zeit vier Aufgabenbereiche heraus. Der erste betrifft Gleisbaumaschinen und Maschinen für die Elektrifizierung von Gleisanlagen. Ein komplettes Mehrzweckfahrzeugprogramm steht für nahezu alle erforderlichen Arbeiten zur Verfügung. Dazu gehören Gleiskraftwagen (MZG-Grundgerät) und Schienenschraubtechnik (MZS­Schraubmaschine). Kleinmechanismen, wie Kleinstopfeinheiten (KSE) und Oberbaugroßmaschinen, u.a. Grabenräumeinheiten (GRE) runden das Programm ab. Gleisbaumaschinen wurden übrigens nicht nur an die Deutsche Reichsbahn, sondern auch an die Bahnen der Tschechoslowakei (CSD), Polen (PKP) und Ungarn (MAV) sowie an die einheimischen Braunkohleindustrie und außerdem an Industriebahnen der ehemaligen Sowjetunion geliefert. Der zweite Bereich umfasst Rangieranlagen, einschließlich deren Steuerung. Als Beispiele seien die Schraubengleisbremse (SGB), die Balkengleisbremse (BGB) und die Beidrückeinrichtung (BGE) genannt. Leistungsfähige Waschanlagen für Triebfahrzeuge, S- und U-Bahnen sowie Reisezugwagen bilden den dritten Komplex. Schließlich werden Sonderanlagen und Geräte, wie die Betonschwellenfertigungsanlage im Betonwerk Rethwisch, gefertigt. Sie umfassen den vierten Aufgabenbereich. Im Wirtschaftssystem der DDR hatte das FEW als bahneigener Betrieb des Anlagen- und Maschinenbaus wichtige Aufgaben zu erfüllen.

Im Jahr 1977 entstand das erste Qualitätssicherungssystem als Zusammenstellung von qualitätsrelevanten Tätigkeitsabläufen und Verantwortlichkeiten. Die politische Wende 1989 brachte einschneidende Veränderungen. Die Zielstellungen für Entwicklung und Produktion sind nahezu vollständig aufgehoben, die Belegschaft bis auf ca. 20 % der bisher Beschäftigten ausgedünnt und die Entwicklung und Fertigung bis auf wenige Bereiche der Rangier- und Oberbautechnik begrenzt worden. Mit der Bildung der Deutschen Bahn AG wurde das Werk unter Beibehaltung des Namens FEW als Niederlassung in den Geschäftsbereich Bahnbau eingeordnet.

Seit 1994 gehört das FEW zum Bereich Bahnbau der DB AG, 1997 zum Bereich Spezialwerke. Seit dem 01.07.1997 ist das FEW ein Werk im Bereich Spezialwerke der DB AG. Damit sollte die eigenständige Existenz gefördert und der Verkauf des Werkes an Dritte vorbereitet werden. Für die FEW verlief die Suche nach Käufern und die darauffolgenden Verhandlungen sehr langwierig. Mehrfach droht die Bahn mit Schließung. Kunden und Belegschaft waren extrem verunsichert. Durch unermüdliche gemeinsame Bemühung um den Erhalt des Werkes von Landes- und Bundespolitik, dem bereitstehenden Käufer, der Gewerkschaft Transnet und der Belegschaft gelang endlich der Verkauf.

Am 01.08.2003 ging das Werk von der DB AG zur FEW Blankenburg GmbH über. Gesellschafter der GmbH ist die GSU, Gesellschaft für Sicherheits- und Umwelttechniken GmbH aus Berlin. Herr Dr.-Ing. Manfred Ottow engagiert sich unternehmerisch u.a. als geschäftsführender Gesellschafter der FEW Blankenburg GmbH, Blankenburg/Harz.

Ein Meilenstein wurde gesetzt, als unsere patentrechtlich geschützte und mit allen erforderlichen Zulassungen versehene automatische Geschwindigkeitsreglung für Ablaufanlagen „G-RA®“ zur Steuerung der Gleisbremsen in Hochleistungsbahnhöfen mit bis zu 250 Abläufen pro Stunde einsetzte.

In dem weiteren Zeitraum der Unternehmensführung ging man nur spärlich mit Investitionen um. Stattdessen liefen die Mittel für Investitionen in Forschung und Entwicklung von neuen Anlagen und Geräten. Folglich kam es am 03.10.2009 zur Insolvenz. Als Gründe aufgeführt waren, ausstehende Zahlungen und Entwicklungs- und Konstruktionskosten.

Produkte für Eisenbahnen wurden zu dem Zeitpunkt seit mehr als 100 Jahren in Blankenburg gefertigt. Dass das noch heute der Fall ist, stand vier Jahre auf der Kippe. Mit der Übernahme durch die Villmann-Gruppe war Insolvenz jedoch kein Thema mehr für das FEW. "Unbemerkt von der Öffentlichkeitsarbeit ist Blankenburg ein starker Eisenbahnstandort", Bekannter als die Produkte war viele Jahre lang jedoch die finanzielle Lage des Unternehmens. "Insolvenz" - dieses Wort hörten die Blankenburger mehr als einmal im Zusammenhang mit dem FEW (Fahrzeug- und Entwicklungswerk). Das familiengeführte Dienstleistungs-Unternehmen mit Sitz in Winsen an der Aller (Niedersachsen) spezialisierte sich auf Eisenbahntechnik. Den Schwerpunkt setzte es auf die Instandhaltung von Güterwagen und Lokomotiven. "Wir produzieren Nischenprodukte", informierte Andreas Gerling, Betriebsleiter in Blankenburg. Werbung müsse das Unternehmen deshalb kaum betreiben. Dennoch hätte es Kunden aus ganz Europa. Sie bezogen Produkte in den Bereichen Rangiertechnik, der mobilen Montage in Gleisanlagen sowie der Instandhaltung von Güterwagen. Damit diese wirtschaftlich und effektiv gefertigt werden konnten, waren Investitionen nötig. So wurden alte, bislang ungenutzte Räume in eine neue Produktionslinie umgebaut, das Gleisnetz wurde bereits verändert und eine Halle errichtet. Ein Garant für Erfolg sei hingegen "eine enge, gute Zusammenarbeit der Führungsebene mit den Mitarbeitern".

In dieser Zeit sind etwa 115 Beschäftigte am Blankenburger Standort tätig. Bei der Betriebsübernahme waren es noch 72. Am 01.01.2020 erwirbt die VIS Verkehrs Industrie Systeme GmbH Halberstadt alle Anteile an der FEW Fahrzeug- und Entwicklungswerk GmbH Blankenburg von der Villmann Gruppe. VIS verfügt über mehr als 175 Jahre Erfahrung im Schienenfahrzeugbau und hat sich mit über 250 Mitarbeitern auf Modernisierung, Umbau, Reparatur und Wartung von Schienenfahrzeugen für den Personenverkehr spezialisiert. Mit dem Erwerb der FEW GmbH mit etwa 95 Beschäftigten erweitert sie ihr Produktportfolio um die Bereiche Wartungs- und Reparatur arbeiten an Güterwagen und Arbeitsfahrzeugen, mobile Montagen in Gleisanlagen (Leit- und Sicherungstechnik, Nachrüstung von Weichen und Signaltafeln, Wartung von Außenanlagen und Beschilderungen), Hohlschwellen sowie Beschriftungen und Foliendruck.

Ausblick
Heute konzentriert sich die FEW und arbeitet im Bereich der Instandsetzung sowie Instandhaltung von Schienenfahrzeugen des Güterverkehrs. Unsere Wartungsdienstleistungen, Produkte und Mobilen Services verbessern nachhaltig die Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Schienenfahrzeuge unserer Kunden. Instandhaltungskosten für Schienenfahrzeuge im Güterverkehr mit einer Lebensdauer von mehr als 30 Jahren können letztendlich genauso hoch sein wie die Anfangsinvestition. Eine effektive Wartung und Instandhaltung beeinflusst deshalb sowohl die direkten Wartungskosten als auch die Lebensdauer. Wir nutzen die gesamte Erfahrung unserer Mitarbeiter für die Entwicklung optimaler Lösungen. Auch über die Struktur dieses Betriebes wird intensiv nachgedacht. Entscheidungen hierzu sind aber noch nicht gefallen.

31.3.1873
Eröffnung der Strecke Halberstadt Blankenburg der HBE. Geburtsstunde des Werkstattwesens der HBE in Blankenburg.

1893
Die HBE wird auf der Weltausstellung in Chicago mit einer Urkunde für das Abt'sche Zahnradbahnsystem prämiert.

20.6.1921
Gründung der „Blankenburger Eisenbahn-Bedarfs- und Maschinenfabrik GmbH" (BEMA) als Tochtergesellschaft der HBE. Die Werkstätten werden aus der HBE finanztechnisch herausgelöst und gehen in die BEMA über.

1.9.1946
Die Verwaltung der HBE, eingeschlossen die BEMA, wird von der Provinz Sachsen übernommen. Bereits zuvor wurde die HBE enteignet.

1.4.1949
Übernahme der HBE durch die Deutsche Reichsbahn. Daraufhin geht die BEMA im Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) Blankenburg auf. Instandgehalten werden überwiegend Tenderlokomotiven und Güterwagen.

1.8.1957
Der Minister für Verkehrswesen der DDR ordnet an, das RAW Blankenburg zum Reichsbahn-Entwicklungswerk (REW) umzuprofilieren. Die Fahrzeuginstandhaltung wird wenig später beendet.

1.1.1960
Aus dem REW entsteht das Forschungs- und Entwicklungswerk des Verkehrswesens (FEV).

3.3.1962
Das FEV erhält den Status eines Wissenschaftlichen Industriebetriebes (WIB-FEV).

1.5.1967
Das Werk gehört wieder zur Deutschen Reichsbahn. Bis heute lautet die offizielle Bezeichnung: Deutsche Reichsbahn, Forschungs- und Entwicklungswerk (FEW-DR). Mehrfach wird aber die DR-interne Zuordnung geändert. Seit 1977 ist das FEW ein Betrieb der Reichsbahnbaudirektion (Rbbd).

01.01.1994
Das FEW verbleibt in der DB AG im Geschäftsbereich Bahnbau

01.07.1997
Zuordnung zum Bereich Spezialwerke der DB AG. Die Spezialwerke sollen zu eigenständiger Existenz geführt und aus der DB AG verkauft werden.

01.08.2003
Das Werk geht von der DB AG zur FEW Blankenburg GmbH über Gesellschafter der GmbH ist die GSU, Gesellschaft für Sicherheits- und Umwelttechniken GmbH aus Berlin.

01.02.2004
Die Entwicklung und Fertigung der traditionellen Produktlinien des FEW wird in vier Geschäfts-bereiche aufgeteilt. Ziel ist, auf die Bedürfnisse unserer Kunden schnell reagieren zu können. Die Geschäftsbereiche sind für ihre Kosten eigenverantwortlich. Die Fertigung wird dem Geschäfts-bereich Rangiertechnik zugeordnet.

30.09.2004
Das FEW stellt der Bahnöffentlichkeit den Prototyp einer neuartigen Stromversorgung für elektrische Gleisbremsen vor. Gemeinsam mit dieser Stromversorgung ist die elektrische Gleis-bremse eine starke Alternative zu hydraulischen Bremsen.

15.02.2006
In Hamburg-Langenfelde haben wir die bisher größte vom FEW gefertigte Waschanlage über-geben. Die Anlage dient zur Außenwäsche von ICE-Zügen der Deutschen Bahn AG.

01.06.2010
Die Villmann-Gruppe übernimmt das FEW (Fahrzeug- und Entwicklungswerk. Ein familiengeführtes Dienstleistungs-Unternehmen mit Sitz in Winsen an der Aller (Niedersachsen). Was sich auf Eisenbahntechnik spezialisiert hat. Den Schwerpunkt setzt es auf die Instandhaltung von Güterwagen und Lokomotiven.

01.01.2020
Die VIS Verkehrs Industrie Systeme GmbH Halberstadt erwirbt alle Anteile an der FEW Fahrzeug- und Entwicklungswerk GmbH Blankenburg von der Villmann Gruppe.

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